vgl. Tobit 12, 15-22
Das Wort Bote/Botin kennen wir heute nur noch in Verbindung als Post- oder Paketbote/-botin. Und dennoch ist die Funktion eines Boten/einer Botin über die Jahrtausende gleichgeblieben: Ein Bote/eine Botin hat die Aufgabe eine Information, eine Sache von Person A zu Person B zu bringen. Der heutige Job ist jedoch weitaus ungefährlicher als noch vor tausend Jahren: Musste die Person eine schlechte Nachricht überbringen oder gar auch bei Verhandlungen teilnehmen, konnte das im schlimmsten Fall auch den Kopf kosten.
Doch Boten kommen auch in anderer Weise in der Bibel vor: Als Engel, als Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Auch sie üben die gleiche Funktion aus, wie all die anderen Boten/Botinnen, doch in diesem Fall bringen sie die Botschaften Gottes zu den Menschen. Der Erzengel Raphael ist ein solcher Bote Gottes, der Tobias und seiner Familie von Gott gesendet wird.
Auch für dich möchte Raphael zum Boten werden, dich begleiten und dir als Vermittler zwischen dir und Gott stehen. Gottes Wort und Wirken ist für nicht immer zu verstehen und oftmals nur schwer zu erkennen. Doch dafür stellt er dir besondere Begleiter/innen zur Seite.
Das Buch Tobit erzählt uns nicht nur von Gottes Wirken in der Welt und wie Tobias einen göttlichen Begleiter für seinen Weg kennen lernt, sondern kann uns auch neue Sichtweisen auf die Firmung bieten. Im Folgenden findest du den Ablauf der Firmung mit Stellen aus dem Buch Tobit. Lest euch die Texte durch. Was können die Bibelstellen in Bezug auf den Ablauf der Firmung bedeuten?
Taufbekenntnis |
Alle deine Tage, Kind, gedenke des Herrn! Hüte dich, zu sündigen und seine Gebote zu übertreten! Vollbringe alle Tage deines Lebens gerechte Taten und wandle nicht auf den Wegen des Unrechts! (vgl. Tob 4,5)An dieser Stelle findet ihr ein kurzes, aber schönes Glaubensbekenntnis. Tobit spricht es zu seinem Sohn Tobias, der sich immer daran erinnern soll. Bei der Taufe haben deine Eltern und Paten für dich den Glauben bekannt. Nun bist du alt genug und sagst selbst JA zum Glauben an Gott. Wie die Taufe, bedeutet auch die Firmung eine Entscheidung für den Glauben an Jesus Christus. Das Taufbekenntnis ist nach einem Frage Antwort-Schema aufgebaut, wobei der Firmspender die Fragen stellt und alle Firmlinge gemeinsam antworten. Aktion: Du hast sicher bemerkt, dass der Text aus dem Buch Tobit nicht sehr modern und jugendlich geschrieben ist. Das ist auch nicht verwunderlich, entstand dieser Text doch ca. 200 Jahre v. Chr. Überlege dir nun dein ganz persönliches Glaubensbekenntnis und schreibe es auf.
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Einladung zum Gebet |
Preise Gott, den Herrn, zu jeder Zeit; bitte ihn, dass dein Weg geradeaus führt und dass alles, was du tust und planst, ein gutes Ende nimmt. Denn kein Volk ist Herr seiner Pläne, sondern der Herr selbst gibt alles Gute und er erniedrigt, wen er will, wie es ihm gefällt. Denk also an meine Lehren, mein Sohn! Lass sie dir nie aus dem Herzen reißen! (vgl. Tob 4,19)Genauso wie Tobit seinem Sohn sagt, dass er allezeit Gott loben und preisen soll und ihn darum bitten soll, dass er ihn auf all seinen Wegen begleitet und beschützt, lädt auch der Firmspender alle Anwesenden zum Gebet ein. Gemeinsam beten sie für euch Firmlinge, dass Gott euch stets zur Seite steht und euch begleitet. Der Firmspender spricht dabei: Lasset uns beten, Brüder und Schwestern, zu Gott, dem allmächtigen Vater, dass er den Heiligen Geist herabsende auf diese jungen Christinnen und Christen, die in der Taufe wiedergeboren sind zu ewigem Leben. Der Heilige Geist stärke sie durch die Fülle seiner Gaben und mache sie durch seine Salbung Christus, dem Sohne Gottes, ähnlich. |
Gebet um den Heiligen Geist |
Darum trat sie ans Fenster und betete: Gepriesen seist du, Herr, mein Gott. Gepriesen sei dein heiliger und ehrwürdiger Name in Ewigkeit. Alle deine Werke sollen dich ewig preisen. (vgl. Tob 3,11)Der Firmspender bittet mit ausgebreiteten Händen um den Heiligen Geist und dessen Gaben. Er breitet dabei die Hände über die Firmlinge und spricht folgendes Gebet: Allmächtiger Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, du hast diese jungen Christinnen und Christen in der Taufe von der Schuld Adams befreit, du hast ihnen aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben geschenkt. Wir bitten dich, Herr, sende ihnen den Heiligen Geist, den Beistand. Gib ihnen den Geist der Weisheit und der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis und der Stärke, den Geist der Frömmigkeit und der Gottesfurcht. Durch Christus, unsern Herrn. Amen. |
Der Pate/die Patin |
Tobias ging auf die Suche nach einem Begleiter und traf dabei Rafael; Rafael war ein Engel, aber Tobias wusste es nicht. Er fragte ihn: Könnte ich mit dir nach Rages in Medien reisen? Bist du mit der Gegend dort vertraut? Der Engel antwortete: Ich will mit dir reisen; ich kenne den Weg und war schon bei unserem Bruder Gabaël zu Gast. ( Vgl. Tob 5,4-6) Der Pate/die Patin steht hinter dem Firmling. Er/sie bringt damit zum Ausdruck: Ich stehe hinter dir, ich stehe zu deiner Entscheidung. Er/Sie steht zu dir, ist dir nahe, stützt dich, gibt dir Halt. Er/Sie möchte für dich im Leben ein/e Begleiter/in sein. Genauso wie es der Engel Raphael für Tobias war. |
Handauflegung des Firmspenders |
So einigten sie sich. Darauf sagte Tobit zu Tobias: Mach dich fertig zur Reise! Ich wünsche euch alles Gute auf dem Weg. Als der Sohn alles für die Reise vorbereitet hatte, sagte sein Vater zu ihm: Mach dich mit dem Mann auf den Weg! Gott, der im Himmel wohnt, wird euch auf eurer Reise behüten; sein Engel möge euch begleiten. Da brachen die beiden auf und der Hund des jungen Tobias lief mit. (vgl. Tob 5,17) Der Bischof bzw. Firmspender hebt seine Hände (mit 2m Abstand) über Kopf des/der Jugendlichen. Die Handauflegung ist Zeichen für den Segen Gottes. Dabei kommt die Zusage Gottes zum Ausdruck: Ich bin mit dir. Ich lasse dich auf deinem Weg nicht allein. Du kannst dich auf mich verlassen. Ich stehe zu dir. Ich segne dich. |
Der Firmspender nennt deinen Namen |
Du wirst beim Namen genannt! DU bist persönlich gemeint, nicht irgendwer, DU bist Gott wichtig. DIR ist von Gott der Heilige Geist geschenkt. Ihr werdet nicht alle auf einmal gefirmt, nein jede und jeder Einzelne wird mit seinem/ihrem Namen gefirmt. |
Salbung mit Chrisam |
Streich ihm die Galle auf die Augen! Sie wird zwar brennen; aber wenn er sich die Augen reibt, wird er die weißen Flecken wegwischen und wird dich wieder sehen können. (vgl. Tob 11,8) Das wichtigste Zeichen der Firmung ist die Salbung mit Chrisam. Die Mischung aus Olivenöl und Balsam, ein sehr wertvolles Öl, wird vom Bischof geweiht. Schon im Alten Testament ist die Salbung ein Zeichen für die Mitteilung des Geistes Gottes. Könige, Priester und Propheten wurden gesalbt. Gottes Geist soll ihnen Kraft geben, das Volk nach dem Willen Gottes zu führen. Die Bedeutung bei der Firmung: Der Geist Gottes wirkt in dir. Du bist vom Geist Gottes erfüllt. Du hast nun die Aufgabe, die Botschaft Gottes weiterzusagen und danach zu leben. Du wirst gestärkt, um als Christ leben zu können. Die Gaben des Heiligen Geistes, die dir mit der Firmung geschenkt werden, sollen dir einen neuen, weiteren Blick auf die Welt geben. Wie Tobit sein Augenlicht wieder bekommt sollst auch du mit neuen Augen Gottes Wirken in der Welt entdecken. |
Firmformel |
„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“
Durch die Besiegelung mit dem Kreuzzeichen wird die Treue Gottes zum Ausdruck gebracht. So wie ein Siegel das Geschriebene beglaubigt, vor Fälschungen schützt, seine Echtheit garantiert und die Unversehrtheit bewahrt, so schützt und bewahrt uns Gott selbst durch seinen Geist, den Christus uns gegeben hat. |
"Amen" |
Und Sara sagte zusammen mit ihm: Amen (vgl. Tob 8,8) Amen! So antwortet der*die Gefirmte. Das heißt: Ja, Gott, ich bin bereit, deinen Geist in meinem Leben wirken zu lassen. Ja, ich will es versuchen. |
Friedensgruß |
Er aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Friede sei mit euch. Preist Gott in Ewigkeit! (vgl. Tob 12,17) Der Firmspender verabschiedet sich mit dem Wunsch: "Der Friede sei mit dir“. Du antwortest darauf: "Der Friede sei mit dir" oder „und mit deinem Geiste“ oder einfach mit "Amen". Dieser Friedensgruß ist Zeichen der Einheit und des Friedens in Jesus Christus und seiner Kirche. Als erwachsenes Mitglied der Kirche sagt dir der Firmspender seine Bereitschaft zu, dir wohlwollend und in Frieden zu begegnen. Mit deiner Antwort sagst auch du, dass du bereit bist allen Menschen mit Liebe zu begegnen. |
Aufgabe: |
Überprüfe nun dein Wissen im folgenden Kartenspiel! Wenn du dir unsicher bist, lese dir den Ablauf der Firmung noch einmal durch. |
„Gehet hin in Frieden“, diesen Ausspruch hast du bestimmt im letzten Gottesdienst, den du besucht hast, gehört, denn diesen Satz spricht der Priester am Ende jeder Messe und hat für jeden und jede eine besondere Aufgabe: Wir werden hinausgesendet in die Welt um von Gottes Wirken in der Welt zu erzählen.
Und auch beim Firmungsgottesdienst wirst du am Ende der Messe hören „Gehet hin in Frieden“, doch dieses Mal gehst du nicht wie gewohnt hinaus, etwas ist dieses Mal anders: Mit der Firmung bist du gestärkt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist, bist nun in die Kirche vollständig aufgenommen. Es ist dein Auftrag, der Welt von deinem Glauben an Gott, an Jesus Christus zu erzählen, dein Auftrag in der Kirche deinen Platz zu finden und dich nach deinen Möglichkeiten einzusetzen und sei es nur um Gottes tröstliche Worte zu empfangen.
Also: „Gehe hin in Frieden“, gehe hinaus in die Welt und zeige ihr, wer du bist!
Der Erzengel Raphael wurde von Gott mit einem ganz bestimmten Auftrag auf die Erde gesandt. Er soll den jungen Tobias auf seinem Weg begleiten, Tobits Augen heilen und Sara vom bösen Dämon Aschmodai erlösen. Auch wir haben von Gott einen besonderen Auftrag bekommen. Manche erkennen ihren Auftrag, ihre Berufung schon sehr früh, anderen wiederum zeigt sich dies erst im Laufe der Zeit oder gar erst rückblickend am Ende des Lebens.
Die Firmung stellt einen Moment im Leben jeder Christin/jedes Christen dar, in dem der Heilige Geist ganz besonders spürbar und erfahrbar wird. Diese Zeit ist ein guter Augenblick darüber nachzudenken, was denn der persönliche Auftrag sein könnte. Also warum mich Gott gesandt hat und wie ich diese Aufgabe bestmöglich umsetzen kann.
Mache dir nun Gedanken, wie dein Auftrag lauten könnte. Welche Aufgabe hat Gott für dich? Was ist deine Berufung?
Wir würden uns freuen, wenn du deinen Auftrag (mit einem Wort) hier in dieser Wordcloud festhältst. Gehe dazu auf „menti.com“, gib den Code ein (siehe unten) und trage deine Wörter ein (max. drei).
So entsteht eine große Wortwolke, in der all eure Berufungen sichtbar werden.
Der aktuelle Mentimeter-Code lautet: 2759 6602
Die Idee von "Rent a Firmling" ist ganz einfach. Ihr helft Menschen in eurer Pfarre gegen eine kleine Spende bei den verschiedensten Dingen. Die gesammelten Spenden können dann einem karitativen Zweck zugutekommen. Ob ihr eine Mindestspende verlangt oder der Betrag von den Personen völlig frei gewählt werden kann, bleibt euch überlassen, muss aber unbedingt im Vorhinein geklärt werden.
Wir haben für euch ein paar Ideen, welche Hilfen ihr anbieten und wir ihr somit euren Sendungsauftrag umsetzen könnt sowie Ideen, wie ihr diese Aktion umsetzen könnt gesammelt. Wir haben auch einige Spendenorganisationen aufgelistet, denen ihr euer gesammeltes Geld spenden könnt. Weitere Spendenaktionen findet ihr im Internet, aber achtet immer darauf, ob es sich um vertrauenswürdige Vereine/Projekte handelt. Das österreichische Spendengütesiegel ist dafür ein guter Hinweis.
Grundsätzlich empfehlen wir, die Aufträge niemals alleine zu machen, sondern immer mindestens zu zweit, aber ihr könnt eure Hilfe natürlich auch als Gruppe anbieten.
Umsetzungsideen:
Ideensammlung: Rasenmähen, einkaufen gehen, Babysitten, Gassigehen, Fensterputzen, Hilfe am PC, Kartenspielen, Gartenzaun streichen, Unkraut zupfen etc.
Spendenorganisationen: Caritas, VinziWerke, Dreikönigsaktion, SOS Kinderdorf, JugendEineWelt, P.A.P.A Bridge, Stiftung Kindertraum...
01_Raphael - (M)ein Lebensbegleiter |
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